Beteiligungsseite zur Kiesstrategie

An Informationsstationen konnten sich die Bürgerinnen und Bürger vertieft informieren und ihre Meinung abgeben bzw. die Inhalte kommentieren. Bei der Veranstaltung wurde ein Überblick über das Thema Kiesabbau mit Fokus auf Rheinau gegeben. Weiterhin wurden Belange des Naturschutzes und die Bedeutung des Auenwaldes dargestellt. Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich an insgesamt fünf Stationen zu informieren und ihre Meinungen mithilfe von Klebezetteln zu äußern. Die gesammelten Kommentare werden nun ausgewertet und sind Grundlage für die weitere Bearbeitung.

Auf dieser Seite werden nun die in der Veranstaltung dargestellten Inhalte dargestellt. Analog zur Vor-Ort-Veranstaltung wird unter dem Reiter "Öffentlichkeitsbeteiligung" die Möglichkeit geboten, Themen online zu kommentieren.

Hinweise:

Ziel ist es, eine qualitative Bandbreite an Meinungen zu erfassen. Es handelt sich nicht um eine Bürgerabstimmung oder um eine quantitative Umfrage. Aus diesem Grund ist eine mehrfache Abgabe desselben Kommentars nicht zielführend. Die Teilnahme ist für einen Zeitraum von vier Wochen bis zum 31.12.2024 möglich. Eine Registrierung Ihrer Adressdaten ist notwendig, um die Informationen auswerten zu können. Möglichkeit zur Kommentierung haben zudem nur Bürgerinnen und Bürger aus Rheinau. Die Inhalte der Kommentare werden anonymisiert.

Bereitgestellte Informationen auf dieser Seite:

• Präsentation zum Kiesabbau generell und in Rheinau
• Präsentation zu Naturschutz- und Auewaldthemen (aus urheberrechtlichen Gründen kann diese Präsentation nicht online bereitgestellt werden)
• Der bereits im Ratsinformationssystem der Stadt Rheinau veröffentlichte Grundlagenbericht zur Kiesstrategie vom 31.03.2024
• Informationstafeln der Stationen mit den Themen  
  • 1. Rohstoff Kies / Kiesabbau in Rheinau
  • 2. Stadt Rheinau monetäre Aspekte
  • 3. Auenwald und Naturschutz
  • 4. Zukunftsperspektive
  • 5. Der bisherige Prozess

Oliver Rastetter
Bürgermeister

Die Kiesstrategie

Auf der Gemarkung Rheinau findet seit vielen Jahrzehnten Kiesabbau statt. Die Gründe für den Kiesabbau auf Rheinauer Gemarkung sind vielfältig. Zum einen ist der Oberrheingraben eines der wichtigen Gewinnungsgebiete für Kies und Sand, nicht nur in Baden-Württemberg. Entsprechend sind entlang des Oberrheingrabens verschiedene Kiesabbaugebiete im Regionalplan festgeschrieben.

Der Kiesabbau hat eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt Rheinau. Die Stadt Rheinau erwirtschaftet aus der Kiespacht Einnahmen, die der Stadt direkt zur Verfügung stehen. Aktuell sind in Rheinau mehrere Unternehmen angesiedelt, von denen eines auch als Veredelungsbetrieb eine bedeutende Größe aufweist und zu einer größeren Wertschöpfung, in Bezug auf Arbeitsplätze wie auch auf Gewerbesteuer, führt. Nicht zuletzt deshalb ist die Unterstützung von Kiesabbauunternehmen und kiesverarbeitenden Unternehmen in Rheinau seit langem gelebte Praxis.

Gleichzeitig sind mit dem Kiesabbau erhebliche Flächeninanspruchnahmen verbunden. Da die Baggerseen überwiegend in Waldgebieten bzw. auenwaldähnlichen Gebieten liegen, sind Erweiterungen in der Regel mit dem Verlust von Wald verbunden. Für die Erweiterungen werden von den Kieswerken in den Plangenehmigungsverfahren landschaftspflegerische Begleitpläne mit Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierungen sowie qualitativen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen erarbeitet, die dann durch die Kieswerke umgesetzt werden. Die Stadt Rheinau mit ihrem Gemeinderat wird im Rahmen der Plangenehmigung als Träger öffentlicher Belange angehört. Außerdem ist die Stadt aufgrund der Eigentumsverhältnisse meist Verhandlungspartnerin für die Kieswerke, da für den Ausgleich überwiegend im Besitz der Stadt befindliche Flächen zur Verfügung gestellt werden. Über diese enge Verknüpfung sicherte die Stadt Rheinau in den letzten Jahren ihren Einfluss.

Mit dem Kiesabbau sind verschiedene Zielkonflikte verbunden, deren Spektrum von Naturschutz, Klimaschutz, Eingriffen ins Grundwasser über den Umgang mit den Bergbaufolgenlandschaften bis hin zu Fragen der Rohstoffsicherung innerhalb regionaler und globaler Entwicklungen reicht. Dazu kommen Fragen der Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern und schließlich auch das politisch-strategische Ziel der Stadt Rheinau zur Sicherung der Finanzkraft der Stadt Rheinau.

Aus diesem Grund hat die Stadt Rheinau 2022 einen Strategieprozess Kiesabbau initiiert, mit dem die verschiedenen Aspekte des Kiesabbaus beleuchtet und Handlungsoptionen für die Stadt ausgelotet werden sollen. Mit der Begleitung des Strategieprozesses wurde im Juli 2023 die Arbeitsgemeinschaft aus Korth StadtRaumStrategien, Lichtenau, und Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart beauftragt. Unterstützt wird die Arbeitsgemeinschaft in naturschutzfachlichen Fragen durch Dr. Volker Späth.

Anfang 2025 soll der Strategieprozess abgeschlossen werden.

Foto 1: Arge Korth StadtRaumStrategien und Internationales Stadtbauatelier

Foto 2: Arge Korth StadtRaumStrategien und Internationales Stadtbauatelier

Foto 3: Arge Korth StadtRaumStrategien und Internationales Stadtbauatelier