Linx / Hohbühn

Die Gemeinde wird erstmals im Jahr 1139 unter dem Namen Lingiesen genannt. Ihre Lage beiderseits der Bundesstraße 36 und der früheren Heerstraße war für die Bevölkerung nicht immer von Vorteil. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte musste das Dorf während der zahlreichen Kriegswirren unsägliches Leid über sich ergehen lassen.


1139 bestätigte Papst Innozenz III. dem Kloster Gengenbach Grundbesitz in Lingies. 1390 wurde das Dorf Linx von dem Lichtenberger Heinrich dem Jüngeren an den Edelknecht Blumenau verschachert. Auf ihrem Heimweg von ihren fürchterlichen Gräueltaten in Rheinbischofsheim brannten die Straßburger Kriegsknechte auch das Dorf "kahle abe".

Im Korker Waldbrief von 1476 ins Linx als Waldgenosse genannt. 1590 zählte das Dorf etwa 260 Seelen. Bei zahllosen Durchmärschen im 30jährigen Krieg von Freund und Feind großen Leiden ausgesetzt, zählte Linx 1537 nur noch 14 Menschen. Aber immer wurden die abgebrannten Hofstätten neu aufgebaut.
 
Von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist die missglückte Schlacht des französischen Heerführers de Lorge im 2. Raubkrieg Ludwig XIV. am 28. Juni 1679. Auch in den späteren Kriegen musste das Dorf schwere Heimsuchungen ertragen. 1796 schlug der franz. General Désaix in Linx sein Hauptquartier auf. 1802 beim Übergang in Baden war Linx auf 488 Einwohner angewachsen. 1833 betrug die Einwohnerzahl 884, ging aber bis zur Jahrhundertwende auf 727 zurück.
 
Von 1919 bis 1930 musste Linx die französische Besetzung ertragen, für die 1925 eine Kaserne gebaut wurde, in der nach dem Kriege bis Anfang der 90er Jahr eine franz. Einheit stationiert war. Der bäuerliche Charakter des Dorfes ist zwar durch die stattlichen Fachwerkhäuser erhalten geblieben, aber es gibt heute nur noch 5 hauptberufliche Landwirte.
 
Mit dem Fertighausbauwerk Hans Weber beherbergt Linx das bedeutendste Industrieunternehmen der Stadt Rheinau und einen der größten Fertighaushersteller in Europa. Mit ihrer "Hans-Weber-Halle" erhielt Linx eine der attraktivsten Mehrzweckhallen des Ortenaukreises, die auch gern zu repräsentativen Veranstaltungen benutzt wird.